Holzlöffel und Holzbrettchen in der Küche

Was findet sich in Ihrer Küche? Haben Sie Schneidebretter aus Plastik und Pfannenschieber und Kochlöffel aus Kunststoff / Melamin? Wir empfehlen den Wechsel zu Holz, ggf. auch zu Bambus. Viele verwenden Schneidebretter und Koch- oder Servierlöffel aus Plastik wegen ihrer Pflegeleichtigkeit. Denken wir aber an das viele Mikroplastik, das wir uns beim Schnippeln auf einem Plastikbrett oder Schaben in Pfanne und Kochtopf ins Essen mischen, wird es unappetitlich. Auch in der Spülmaschine lösen sich regelmäßig Mikroplastikteilchen und verunreinigen das Abwasser. Im Laufe der Jahre wird Kunststoff zudem unansehnlich, porös und muss entsorgt werden. Geschirr und Besteck aus reinem Melaminharz neigt unter bestimmten Bedingungen zur Freisetzung von Melamin und Formaldehyd. Daher rät das Bundesinstitut für Risikobewertung davon ab, Melamingeschirr für heiße Lebensmittel zu verwenden oder es in der Mikrowelle zu erhitzen. Für Pfannenwender und Kochlöffel ist Melaminharz darum kein geeignetes Material. Und mit beschädigter Oberfläche sollte es auf keinen Fall weiter für Lebensmittel verwendet werden.

Holzbretter und Kochgeschirr aus Holz bestehen aus einem nachwachsenden, natürlichen Rohstoff und sind biologisch abbaubar, sie halten viele Jahre, teilweise Jahrzehnte. Sie können in Pfanne oder Topf niemals schmelzen und selbst nach längerem Gebrauch werden sie zwar vielleicht dunkel, aber das beeinträchtigt nicht den Geschmack. Aber ist Holz wirklich hygienischer? Und was ist mit Gerüchen? Versuche des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik bewiesen in der Lebensmittelverarbeitung die antibakterielle Überlegenheit von Holz gegenüber Kunststoff. Auch die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig bestätigt, dass einheimische Hölzer wie zum Beispiel Kiefern-, Eichen- und Lärchenholz wegen ihrer Gerbstoffe ausgeprägte antibakterielle Eigenschaften besitzen. Einkerbungen bleiben im Plastik und können einen Herd für Keime bilden. Dagegen gleicht Holz entstandene Schnitte durch Aufquellen wieder aus. Einfach heiß abspülen (ab 60°C, um alle Keime abzutöten), an der Luft trocknen lassen, und die meisten Vertiefungen schließen sich wieder. So können sich Bakterien nicht vermehren, und auch Verfärbungen und Gerüchen wird vorgebeugt.

Bambus ist aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit ein beliebter, schnell nachwachsender und darum nachhaltiger Rohstoff. Er ist außerdem leicht, antibakteriell und hygienisch – perfekte Eigenschaften für Schneidebretter. Aber Bambus ist eine Grassorte, die bei uns in Europa nicht heimisch ist. Aufwendige Verfahren, es in ein holzähnliches Material zu verwandeln (und es für bestimmte Produkte mit dem problematischen Melamin zu mischen!) und lange, teure Transportwege sprechen darum auch eher gegen seine Verwendung.

Zusammengefasst haben Schneidebretter aus Holz und Bambus zwei Nachteile: Sie sind nicht spülmaschinenfest und manche sollten regelmäßig eingeölt werden. Aber die Vorteile überwiegen. Und nicht zu vergessen der Look!Denn seien wir ehrlich: So ein Schneidebrett aus Holz oder Bambus macht in der Küche wesentlich mehr her als ein Plastikbrettchen. Außerdem landen keine Mikroplastikteilchen oder Schadstoffe im Essen – und das finden wir ziemlich gut! (Quellen: www.verbraucherzentrale.de, www.utopia.de)

Von Hildegard Zimmer

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