Luftballons – Aus den Augen…

Was für ein schöner oder auch bedeutsamer Augenblick, wenn wir einen Luftballon am Himmel davon schweben sehen. Ob beim Kindergeburtstag, der Einschulung, zur Hochzeit, bei Wettbewerben, Geschäftseröffnungen oder auch bei einer Trauerfeier – überall gibt es Gelegenheiten, Luftballons steigen zu lassen, oft mit einer Hoffnung oder einem Wunsch verbunden.

Jedoch: was nach oben steigt, kommt irgendwann auch wieder herunter. Üblicherweise machen wir uns über das „Danach“ herzlich wenig Gedanken. Im besten Falle erwarten wir die Rücksendung einer angehängten Postkarte. Aber wo bleiben die vielen Luftballons?

Wer aufmerksam durch die Wälder geht, findet regelmäßig die Überreste der verschiedenen Veranstaltungen. Sie verbleiben dort als Müll Jahrzehnte lang, das Plastik verschwindet nicht wie die Luftballons aus unseren Gedanken. Aber nicht nur das: Wildtiere verfangen sich in den Schnüren. Manche verhungern sogar, da sich Teile des Ballons im Darm festgesetzt haben.

Zusätzlich denken wir nicht an das Material und die giftigen Inhaltsstoffe. Viele Ballons sind mit Nitrosaminen belastet, die beim Prozess der Vulkanisation des ursprünglich harmlosen Naturkautschuks entstehen. Das Gefährliche ist, dass diese beim Spielen oder Aufblasen über Haut und Mund in unsere Körper gelangen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und Verein für Konsumenteninformation (VKI) sind die Belastungen durch das Material der Luftballons insbesondere für Kinder nicht akzeptabel.

Davonfliegende Luftballons sind ein gutes Stück symptomatisch für unser Denken: wenn etwas nicht zu sehen ist, hat es auch keine nachteilige Wirkung für uns! Weit weg, am besten in andere Länder, das weite Meer, den Weltraum oder unter die Erde – und alles ist gelöst. Wenn´s doch so einfach wäre….

Ist es nicht sinnvoll, künftig auf die Plastikflieger zu verzichten und vielleicht mal wieder einen Wettbewerb mit den besten Papierfliegern zu veranstalten?

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